Es kostet Mut, aus dem Schatten zu treten und sein Gesicht zu zeigen. Wenn ich mich zeige, bin ich verletzbar, doch dafür auch erkennbar. Nur so kann mein persönlicher Glanz sichtbar werden. Es gibt viele Denkmuster, die mich zu einem Leben im Schatten verleiten. Doch wurde ich nicht im Schatten geboren. In meinem eigenen Königreich darf ich der König sein.
König der Welt
Noch zwei Stunden und er versucht
Am Schalter Nummer sieben
Wie gestern und an jeden Tag
Die Zeiger anzuschieben.
Das Uhrwerk tickt in seinem Kopf
Er wird nicht alles geben
Ganz ungebremst zeigt er sich nur
In einem anderen Leben
Er spult zurück ganz am Anfang
War die Welt so groß
Die Gabe ganz tief einzutauchen
Fiel ihm in den Schoß
Seine Geschichten, seine Fantasien
Haben ihm so viel gegeben
Gedämpft von Stimmen, die in warnten
Das ist nicht das wahre Leben
Die Flügel, die ihm wuchsen
Die hat man ihm gestutzt
Die nächste Sprosse auf der Leiter
War alt und abgenutzt
Mit dem braven Trab im Hamsterrad
Hat er nichts angetrieben
Die Geschichte seines Lebens
Hat er nie aufgeschrieben.
Er war der König der Welt
In fantastischen Geschichten
Er war sein eigener Held
In sagenhaften Gedichten
Wo die Grenzen verschwinden
Und die Träume ihn finden
War er der König der Welt
Doch er hat es nie erzählt
Im Gleichschritt, der für Ordnung steht
Verschieben sich die Grenzen
In Augen, die den Alltag sehen
Verschwindet oft das Glänzen
Bunte Hunde werden blass
Zwischen vielen grauen Mäusen
Der Fluss, der die Vielfalt bringt
Staut sich an den Schleusen
An dessen Ufern ist träumend
Oft tagelang gesessen.
Manchmal ist er eingetaucht
Und er hat alles vergessen.
Die Brücken über die man gehen soll
Die kennt er alle sieben
Und die Geister, die andere riefen
Hat er so vertrieben
Er war der König der Welt
In fantastischen Geschichten
Er war sein eigener Held
In sagenhaften Gedichten
Wo die Grenzen verschwinden
Und die Träume ihn finden
War er der König der Welt
Doch er hat es nie erzählt
Doch vielleicht kommt der Tag
An dem er sich traut
Seine Geschichten zu teilen
Aus leise wird laut
Und er wünscht sich den Mut
Ganz im Licht zu stehen
Auf der Bühne des Lebens
und für alle zu sehen
Dann bin ich König der Welt
In fantastischen Geschichten
Bin ich ein wahrer Held
In sagenhaften Gedichten
Wo die Grenzen verschwinden
Und die Träume mich finden
Bin ich der König der Welt
Solang es mir gefällt
Ich bin der König der Welt
In fantastischen Geschichten
Bin ich ein großer Held
In sagenhaften Gedichten
Wo die Grenzen verschwinden
Und die Träume mich finden
Bin ich der König der Welt
Es wird Zeit, dass ich’s erzähl
© M+T: Jörg Orlamünder